• Bäume und Sträucher des Waldes:
    • Zweige im Winterzustand:

      Für die Erkennung der Holzarten im unbelaubten, winterlichen Zustand sind von besonderer Wichtigkeit die Knospen. Knospe nennt man einen noch unentwickelten Spross. Je nachdem die Knospe nur Laub- oder nur Blütenanlagen oder beide zusammen enthält, heißt man sie Laub- oder Blüten- oder gemischte Knospe. Die beiden letzteren sind meist größer und dicker als die Laubknospen. Die Knospen stehen entweder als Endknospen, meist einzeln, seltener zu zweien [Flieder] an der Spitze der Triebe oder als Seitenknospen, ebenfalls meist einzeln, seltener zu mehreren [Heckenkirschen] über den Blattnarben. Im letzterem Falle bezeichnet man die überzähligen als Beiknospen.
      Außer den Knospen können der Bestimmung der Zweige im Winterzustand u.a. dienen: Farbe und Beschaffenheit der Zweigoberfläche, Rindenporen, Dornen und Stacheln, sowie auch die Form der Blattstielnarben und die Zahl der Gefäßbündelspuren.

  • Bodenpflanzen des Waldes:
    • Bodenpflanzen des Waldes:

      Unter Bodenpflanzen sind im Gegensatz zu den meist großen und langlebigen Holzgewächse, den Bäumen und Sträuchern, die verhältnismäßig kleinen und kurzlebigen nichtholzigen Gewächse zu verstehen, nämlich die blütenlosen und sich vorwiegend durch einzellige Sporen vermehrenden Pilze, Flechten, Moose und Farnpflanzen, sowie die blütentragenden und sich durch vielzellige Samen fortpflanzenden Gräser und Kräuter.
      Die Pilze, die wir am Boden oder an Bäumen erblicken, sind nur die Fruchtkörper der verborgen lebenden Pilzpflanze. Diese besteht aus einem feinen, weißlichen Fadengeflecht, genannt Myzel, das sich im Boden oder im Holz ausbreitet und immer wieder Fruchtkörper erzeugen kann.
      Die Flechten sind Doppelwesen aus Fadenpilzen und Algen von großem Formenreichtum. Man unterscheidet Strauchflechten, die strauchartig verzweigt sind und auf der Erde Rasen und an den Bäumen Bärte bilden. Laubflechten, die unregelmäßig laubartig gelappt sind, vielfach zerschlitzt erscheinen und sich von ihrer Unterlage ohne Zerstörung ablösen lassen. Krustenflechte, die als krustenartige Überzüge fest an Gestein, Holz und Baumrinde haften und sich nicht ohne Zerstörung abtrennen lassen. Gallertflechten von laubartiger, meist krauser Gestalt und gallertiger Beschaffenheit nach Befeuchtung.
      Die Moose sind mit Blattgrün ausgestattet, haben keine echten Wurzeln, sondern nur wurzelähnliche Gebilde [Rhizoide], die als Haft- und Ernährungsorgane dienen.
      Die Farnpflanzen, welche die Schachtelhalme, Bärlappe und eigentliche Farnen umfassen, weisen ähnlich wie die Moose einen ausgeprägten Generationswechsel auf. Aus der Spore geht die eigentliche Generation [Gametophyt] hervor.
      Gräser und Grasähnliche: Hierher gehören die einkeimblättrigen, vorwiegend ausdauernden Süßgräser, Sauergräser und Binsengewächse mit meist langen, schmalen, parallelnervigen Blättern und kleinen, unscheinbaren, 3zähligen Blüten.
      Die Kräuter sind Pflanzen, deren Stengel nicht verholzen, sondern "krautartig" bleiben. Sie werden meist nur 1- oder 2jährig. Ausdauernde [mehrjährige, perennierende] Kräuter, deren in der Erde befindlichen Wurzelstöcke, Knollen oder Zwiebeln im Winter fortleben und alljährlich neue Triebe über den Erdboden entsenden, die nach einmaliger Fruchtbildung absterben, heißen Stauden.
      Textquellen: "Bäume und Sträucher des Waldes", "Bodenpflanzen des Waldes"



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